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Barbara Becker: "Es ist wichtig, dass man Empathie zeigt"

Foto: Jens Kalaene/DPA

Barbara Becker über Rassismus "Ich habe mir ein dickes Fell angeeignet"

Barbara Becker und ihre Familie haben in ihrem Leben schon häufiger Rassismus erfahren. Nun hat sie beschrieben, wie sie im Alltag damit umgeht und dazu aufgerufen, mehr Haltung zu zeigen.

Vor mehr als einem Jahr wurde ihr Sohn Noah auf dem Twitter-Profil eines AfD-Politikers rassistisch diffamiert. In der Talkshow "3 nach 9"  des Senders Radio Bremen hat Barbara Becker nun erzählt, dass sie und ihr Sohn immer wieder mit Rassismus konfrontiert sind.

"Ich kenne keinen schwarzen Mann und keine schwarze Frau, die nicht schon einmal rassistisch angegangen worden sind", sagte die 52-Jährige. Dies sei ein weltweites Problem, sagte die Designerin und Ex-Frau von Tennislegende Boris Becker.

Auf die Frage von Moderator Giovanni di Lorenzo, wie sie mit Diskriminierung im Alltag umgehe, sagte Becker, sie habe eine Habachtstellung eingenommen. Es gehe aber auch darum, Haltung zu bewahren, wenn man unter besonderer Beobachtung stehe. Sie sei überrascht, wie viel in Deutschland über Rassismus gesprochen werde.

Aufruf zu mehr Zivilcourage

"Es ist wichtig, dass man Empathie zeigt", sagte Becker. Man solle sich nicht nur engagieren, wenn "der eigene Hintern brennt", sondern sich auch für Leute einsetzen, die keine Stimme haben.

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Becker sagte, sie könne inzwischen mit solchen Situationen recht gut umgehen und sei nicht jeden Tag beleidigt. "Ich habe mir ein dickes Fell angeeignet." Das gehe soweit, dass sie über die Situation auch mal lache oder mit Leuten das Gespräch suche.

Anfang 2018 hatte der AfD-Politiker Jens Maier mit einem rassistischen Tweet bundesweit Empörung ausgelöst. Zwei Tage nach Silvester erschien auf dem Twitter-Profil des Bundestagsabgeordneten ein Eintrag, in dem Noah Becker als "kleiner Halbneger" diffamiert wurde. Meier behauptete, nicht er - sondern einer seiner Mitarbeiter - habe den Tweet verfasst.

Das Landgericht verurteilte den AfD-Politiker zu 15.000 Euro Schmerzensgeld. Meier kündigte an, Berufung einlegen zu wollen.

sen/dpa