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Weniger Zustimmung in der Gründerszene Grüne verlieren absolute Mehrheit unter Start-ups

Noch vor Kurzem hatten die Grünen bei Deutschlands Gründerinnen und Gründern eine absolute Mehrheit. Nun sinkt die Partei laut einer unveröffentlichten Studie in der Gunst der Start-ups.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei der Besichtigung eines Raketen-Start-ups

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei der Besichtigung eines Raketen-Start-ups

Foto: Marijan Murat / dpa

Sie sind jung, urban und oft gut ausgebildet: Start-up-Unternehmer waren für die Grünen immer eine ideale Zielgruppe. Im vergangenen Jahr zeigte sich, dass die Versprechen der Ökoparteien verfingen: Mehr als die Hälfte der Gründer und Gründerinnen gab in einer Umfrage an, die Grünen wählen zu wollen – Habeck, Baerbock und Co. hatten plötzlich eine absolute Mehrheit.

Dieser Höhenflug scheint nun etwas ins Trudeln zu kommen. In einer aktuellen Umfrage, die der Bundesverband Deutsche Start-ups und die Unternehmensberatung PwC im vergangenen Mai bis Juli unter rund 2000 Gründern und Geschäftsführenden junger Firmen durchführen ließ, verlieren die Grünen an Zuspruch, wenn sie auch weiterhin deutlich an der Spitze bleiben.

»Grün-gelbe Mehrheit«

Rund 46 Prozent deutscher Jungunternehmer- und unternehmerinnen würden laut dem Deutschen Start-up-Monitor die Grünen wählen, das sind 4,6 Prozentpunkte weniger als 2022. Die Grünen sind seit 2019 unter Start-ups die beliebteste Partei, vorher hatte die FDP Platz eins inne.

Andere Parteien können von dem nunmehrigen Vertrauensverlust jedoch nur wenig profitieren. Die FDP, die im Bundestagswahlkampf 2021 von großen Namen der Start-up-Szene mit Spenden unterstützt wurde, darunter von den Investoren Frank Thelen und Carsten Maschmeyer, bleibt bei einer Zustimmung von 26,4 Prozent – während die Union nur etwas mehr als jeden zehnten Gründer für sich begeistern kann.

Einen leichten Aufschwung verzeichnet die SPD, sieben Prozent der Start-upper würde die Kanzlerpartei demnach wählen. Die Zustimmung zur AfD stieg von 1,2 auf 2,5 Prozent – eine Verdoppelung auf niedrigstem Niveau.

»Unter Start-ups gibt es eine sehr klare grün-gelbe Mehrheit«, sagt Christian Miele, Vorstandsvorsitzender des Start-up-Verbandes. »Die Grünen verlieren die absolute Mehrheit, bleiben aber gefolgt von der sich stabil haltenden FDP auf Platz eins«. Die Belange der Gründer und Gründerinnen würden demnach vor allem von Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck vorangetrieben.