Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat mit Blick auf Investitionen ins Schienennetz der Deutschen Bahn eine mögliche Preiserhöhung beim Deutschlandticket in die Diskussion gebracht. "Irgendwann muss die Politik entscheiden, ob wir eher in die Schiene investieren wollen oder ob der Preis von 49 Euro bleiben soll", sagte Lindner der Welt am Sonntag.
Linder sagte, das bundesweit einheitliche Ticket werde bleiben, es sei ein "Gamechanger". Über den Preis des Deutschlandtickets gibt es jedoch schon länger Diskussionen und Streit. Bund und Länder subventionieren das Angebot pro Jahr mit jeweils 1,5 Milliarden Euro. Eine Preisgarantie seitens des Bundes und der Länder gibt es nur noch für dieses Jahr. Schon 2025 könnte das Ticket für Nutzerinnen und Nutzer daher teurer werden. Im aktuellen Haushaltsstreit verhandelt die Ampelregierung derzeit darüber, wo künftig gespart werden soll.
Generalsanierung bei der Bahn wird Milliarden kosten
Im April hatten die Verkehrsminister der Länder eine gesicherte Finanzierung des Deutschlandtickets bis 2036 gefordert. Ihrer Forderung zufolge soll eine hälftige Finanzierung zwischen Bund und Ländern zunächst für einen Zeitraum von zehn Jahren ab dem Jahr 2026 gelten. Der Zuschuss von Bund und Ländern würde demnach bei je 1,5 Milliarden Euro pro Jahr gedeckelt werden – dafür solle es regelmäßige Preiserhöhungen bei dem Ticket geben.
Eine anstehende Generalsanierung bei der Bahn wird in den nächsten Jahren Milliardeninvestitionen des Bundes erfordern. Bis zum Jahr 2030 will die Deutsche Bahn AG 40 hoch belastete Strecken grundlegend sanieren, um wieder pünktlicher und zuverlässiger zu werden. Die Arbeiten beginnen ab Mitte Juli auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, die dafür für ein knappes halbes Jahr gesperrt werden soll.