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Problem beim Bergab-Fahren: Elektro-Mustangs machen reihenweise schlapp

18. Juli 2021 | Tobias Stahl

Ford Mustang Mach-E im Test: Alle Fakten zu Reichweite, Laden, Leistung & Tech

Rekuperation – also die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen – ist eine der wohl praktischsten Funktionen in den meisten Elektroautos. Sie kann jedoch in bestimmten Fällen auch zu unangenehmen Zwischenstopps führen: In einem beschaulichen norwegischen Dorf sind innerhalb von 14 Tagen sechs Ford Mustang Mach-E nach längeren Bergabfahrten ohne Vorwarnung liegengeblieben.

Das beschauliche Örtchen Geiranger im Nordwesten Norwegens hat nicht mal 300 Einwohner – in den Sommermonaten erlebt die Ortschaft jedoch alljährlich einen regelrechten Tourismus-Boom. Das liegt nicht zuletzt daran, dass eine der beliebtesten Touristenstraßen des Landes von den umliegenden Bergen direkt nach Geiranger führt. Genau diese Straße hat nun in dem Land, das aktuell den weltweit größten Anteil an Elektroautos besitzt, dazu geführt, dass ein halbes Dutzend Ford Mustang Mach-E einfach liegengeblieben sind. Schuld war die zu hohe Rekuperationsleistung des Mach-E.

Leser des norwegischen Nachrichtenportals Motor haben der Redaktion Bilder zukommen lassen, auf denen einige Elektro-Mustangs mit blockierten Rädern und abgeschaltetem Motor am Straßenrand stehen. Der Ford Mustang Mach-E eines Fahrers gab direkt vor seinem anvisierten Hotel den Geist auf, sodass dieser sein Gepäck zu Fuß die letzten paar hundert Meter ins Hotel tragen musste, während sein Stromer abgeschleppt wurde. Ähnliche Erfahrungen seien laut Motor auch in einer Gruppe für Mustang Mach-E-Besitzer auf Facebook gemeldet worden.

Karl Martin Rønneberg, ein Autoverkäufer aus der nahegelegenen Ortschaft Eidsdal, bestätigt die Vorfälle. Rønneberg arbeitet unter anderem auch im Auftrag des norwegischen Autoclubs NAF. Er habe innerhalb von 14 Tagen sechs Elektroautos in der Gegend abschleppen müssen, bei allen habe es sich um den Ford Mustang Mach-E gehandelt, die allesamt auf dem Weg runter nach Geiranger den Geist aufgegeben hatten.

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Laut Motor liege das Problem in der Rekuperation des Mach-E und in einem damit verbundenen Softwarefehler begründet. Die Rekuperationsfunktion dient dazu, beim Bremsen oder beim Bergabfahren die Energie, die sonst über die Bremsen einfach 'verschwendet' würde, in den Akku eines Stromers zurückzuführen und dessen Reichweite zu erhöhen. So auch bei der langen Abfahrt nach Geiranger. Allerdings führe ein Softwarefehler beim langen Bergabfahren mit maximaler Rekuperation dazu, dass zu viel Energie an den Akku abgegeben werde, der daraufhin zu heiß wird. Aus Sicherheitsgründen schaltet sich dann das gesamte Fahrzeug ab. Laut Ford betrifft das einige frühe Fahrzeuge, die vor dem 19. März 2021 gebaut wurden.

Die gute Nachricht: Die Reparatur besteht aus einem Software-Update, welches lediglich 30 bis 45 Minuten in Anspruch nehme, erklärt der US-Autobauer gegenüber Motor. "In Norwegen sind wir auf eine sehr kleine Anzahl von Mustang Mach-E aufmerksam geworden, bei denen der Elektromotor bei steilen Abfahrten stehengeblieben ist", erklärt Anne Sønsteby von Ford Norwegen.

"Bei allen unseren Resellern ist ein Software-Update für Kunden verfügbar, das dieses Problem behebt." Bislang ist das Update leider nicht 'Over the Air' verfügbar, muss also in einer Werkstatt durchgeführt werden. Allerdings soll der Fehler beim nächsten großen Over-the-Air-Update für den Mach-E dann behoben werden. Das Update ist für September oder Oktober dieses Jahres angesetzt.

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